Im Jahre 2001, nach einem Jahrzehnt, war dieses Jahr wieder eine Frau im Team. Nach 5 Jahren Amerika schrie mein Herz nach einem Stück wunderbarer Schweizer Natur. Also durfte ich mit auf die diesjährige Göttitour. Papa, Jon, Florian und ich fuhren nach Wildhaus im Kanton St. Gallen. Von dort machten wir uns auf den Weg zur Zwinglipasshütte. Da ich vom Mythos der Göttitour eingeschüchtert war, freute ich mich zu hören, dass uns eine leichtere Tour von etwa 3 Stunden auf nur 1999 Meter bevorstand.
Der Weg war schmal und steil, aber sehr sicher. Wir brauchten keinerlei Kletterkenntnisse. Die Hütte ist idyllisch südöstlich des Altmann gelegen, wunderschön und bei schönem Wetter kann man bis zum Finsteraarhorn oder dem Piz Bernina sehen. Des Abends fanden die alljährlichen Riten des Essens, Rauchens und Jassens statt. Gesättigt durch die Suppe und zufrieden schliefen wir im Massenlager ein. Mehr als eine Suppe bietet der zuständige Hüttenwart auch nicht an. Der Grund dieses bescheidenen Angebots liegt am Zugang zu der Hütte. Diese kann nämlich nur zu Fuss erreicht werden und dies bedeutet zugleich, dass alle Lebensmittel den Berg hinauf und der Abfall wieder hinunter getragen werden muss. Diese Arbeit übernehmen die Mitglieder der SAC-Sektion Toggenburg jeweils am letzten Wochenende im Juni an der Höttetragete. Rund drei Tonnen Brennholz und noch anderthalb Tonnen Lebensmittel kommen so jährlich in die Hütte. Das Material wird mit der Transportbahn auf die Chrejalp gefahren und von dort in den Rucksäcken in die Zwinglipasshütte getragen.
Kalt und frisch, jedoch ohne Regen beginnt für uns der nächste Tag zur frühen Morgenstund’. Die Voraussetzungen für den Erfolg des zweiten Wandertages waren ideal. Mit grossem Elan wurde der Weg gemeistert und geplaudert. Am Abend traf man sich zu gemütlichem Abendessen bei Familie Diener. Ach, wie schön ist es wieder in der Heimat zu sein. Ich danke den toleranten Männern, dass ich an der Göttitour teilnehmen durfte.
Angela